Völkervermehrung und Könniginnenaufzucht

leicht gemacht

+++ Im Team gehts besser +++

Hast Du Lust auf viele Jungvölker? Und trotzdem honigstarke Wirtschaftsvölker? Hast aber
selbst nur böse Bienen? Dann mach doch mit im Kurs „Völkervermehrung im Team“!

Grundlage einer gesunden Imkerei ist auch die regelmäßige Bildung neuer Völker und junger Königinnen.
Im Forschungsprojekt „Betriebsweisen im Vergleich“ erarbeiteten Pia Aumeier und Gerhard Liebig mit 150 deutschen Imker/Innen eine einfache und effiziente Methode, mit der Ihr aus jedem Wirtschaftsvolk ohne Honigertragsverlust mindestens 5 starke Jungvölker zieht. Auch die Königinnen-Aufzucht aus sanftem Material ist inklusive.

Termine beim BZV Euskirchen

Bildung Sammelbrutableger
Fr 15. April 2022  18:00 – 19:30   


Nachschaffungszellen brechen und Umlarven
So 24. April 2022  13:00 – 14:30   


Weiselzellen verschulen
Di 3. Mai 2022  18:00 – 19:00       


Pflegevölker bilden
Sa 7. Mai 2022  18:00 – 19:30       

BZV Euskirchen
Lehrbienenstand Mechernich-Breitenbenden
Infos und Anmeldung unter bienen@bzv-eu.de

Imkerweiterbildungen 2022

Für das Jahr 2022 planen wir vom Bienenzuchtverein Euskirchen

+ einen Imkerkurs für Beginner und

+ einen Völkervermehrungs- und Königinnenaufzuchtkurs

Die Termine für den Imkerkurs 2022 sind bereits festgelegt, auch jene für den Zuchtkurs 2022.

Weitere Infos finden Sie auf unserer Seite:

Imkerkurs 2022
oder
Termine

Nach dem Hochwasser – Angeschwemmte Bienenvölker

Tote Bienenvölker nicht auf den Müllsammelplatz

Mittlerweile sind die letzten Überschwemmungen auf den Feldern und Wiesen in den Hochwassergebieten zurückgegangen. In den Überschwemmungsgebieten findet man dadurch neben allerlei Unrat hin und wieder auch Bienenvölker oder Waben. Einige der angeschwemmten Völker haben das Hochwasser scheinbar problemlos überlebt. Man kann eine Menge Bienen an den entdeckten Kisten beobachten. Leider ist das nicht immer ein eindeutiges Zeichen, dass das gefundene Volk auch wirklich überlebt hat. Es können auch Bienen von einem Bienenstand in der Nähe sein. Diese nutzen die Gunst der Stunde und plündern die Honigvorräte des Hochwasser geschwächten oder toten Volks, der Imker spricht dann von Räuberei.

Vom Hochwasser weggeschwemmte Bienenvölker

Dabei ist die im Hochwasser ertrunkene Brut das Problem. Über den Kontakt mit der verfaulenden Brut können die räubernden Bienen Krankheiten in die Bienenstände in der Umgebung tragen. Im schlimmsten Fall verbreiten sie die anzeigepflichtige Tierseuche Amerikanische Faulbrut.

Über verfaulende Bienenwaben können Krankheiten übertragen werden.

Sollten Sie also angeschwemmte Bienenkästen oder Bienenwaben in der Landschaft finden, kontaktieren Sie uns im Raum Euskirchen, Weilerswist und Zülpich. Wir wissen, wo unsere Vereinsmitglieder ihre Bienenstände haben und wessen Stände überschwemmt wurden. Außerdem kümmern wir uns darum, dass Bienen und geschädigte Völker fachgerecht versorgt und ggf. entsorgt werden. Die Entsorgung sollte nicht auf den normalen Sperrmüllsammelplätzen erfolgen. Die Honigreste am Wabenmaterial ziehen Bienen magisch an und führen neben der Krankheitsübertragung im Extremfall zu riesigen Bienenansammlungen auf den Müllsammelplätzen. Eine Situation, die jetzt sicher niemand zusätzlich gebrauchen kann.

Angeschwemmte Bienenvölker in einem Weizenfeld. Foto: Sergej Forot


Bienenschwarm – Schwarmzeit

Mit Beginn der Rosskastanien-Blüte startet meist im Mai die Schwarmzeit der Honigbiene. Dann kann es hin und wieder vorkommen, dass sich ein Bienenschwarm auch in Ihren Garten verirrt. Von einem Bienenschwarm geht, wenn man ihn nicht stört, keine direkte Gefahr aus. Die Bienen sammeln sich meist zur Mittagszeit an einem Ast in einer Schwarmtraube. Zu diesem Zeitpunkt sind sie durch einen Imker meist relativ einfach einzufangen.

Bienenschwarm in Hasel

Ein geschwärmtes Volk überlebt in der freien Natur leider ohne Hilfe des Imkers meist keinen zweiten Winter. Dies hat nichts mit zu geringem Nahrungsangebot zu tun sondern ausschließlich mit der krankheitsübertragenden Varroa-Milbe. Ohne die Bekämpfung der Milbe durch den Imker ist jeder herrenlose Bienenschwarm früher oder später dem Tode geweiht. Zögern Sie bei einem Bienenschwarm daher nicht einen unserer Imkerkollegen zu kontaktieren.
Weitere Infos finden Sie auf unserer Seite zum Bienenschwarm.

Bienenvölker nachfüttern

Nach den zweistelligen Temperaturen der letzten Woche haben die meisten Bienenvölker gute Brutnester angelegt. Jetzt sollte man die Futtervorräte im Auge behalten. Man kann von 2 kg Futterverbrauch im Februar und schon 4 kg pro Monat im März und April ausgehen.

Starke Einzarger gefährdet

Gerade die stark überwinterten Völker zehren jetzt erheblich. Besonders gefährdet sind die einzargig überwinterten Völker, wie z.B. sehr früh gebildeten Ableger aus dem Vorjahr.

Starker Ableger aus dem Vorjahr – verhungert Mitte Februar obwohl zur Oxalsäurebehandlung scheinbar noch genug Futter vorhanden war

Notfütterung mit Futtertasche

Werden die Futtervorräte knapp, kann man direkt am Bienensitz mit einer Futtertasche und Sirup nachfüttern. In eine Futtertasche in einfacher Rähmchenbreite passen 2,2 L / 3 kg Futtersirup. Ein starkes Volk leert eine solche Futtertasche innerhalb von zwei Tagen.
Das Nachfüttern mit Futtertasche klappt aber nicht bei niedrigen Temperaturen. Dann nehmen selbst starke Völker kaum Futter von der Seite ab.

Notfütterung mit Futtertasche direkt am Bienensitz

Notfütterung von unten

Bei niedrigen Temperaturen, wenn die Bienen nicht fliegen, kann von unten nachgefüttert werden. Man stellt einfach eine Schale auf den Gitterboden direkt unter den Bienensitz, füttert mit Sirup und Schwimmhilfen, wie z.B. Korken.

Notfütterung von unten – diese Schale fasst knapp 1,5 Liter Sirup.

Als Faustregel kann man sich daran orientieren, dass 1 L Futtersirup ca. 1,4 kg wiegen und von den Bienen in gut 0,8 kg Futter umgearbeitet werden. Somit kann man sich ausrechnen, wie oft man nachfüttern muss, um die benötigte Futtermenge bis zum Trachtbeginn einzufüttern.

Bienenvölker auf Flugaktivität überprüfen

Aktuell sind die Temperaturen noch im zweistelligen Bereich und die Hongbienen fliegen tagsüber. Jetzt sollte man die Völker, besonders mit Flugloch-Mäusekeil, auf Flugaktivität überprüfen. Fliegt ein Volk nicht, kann dies daran liegen, dass das Volk aufgrund von einem verstopften Flugloch nicht mehr aus der Beute kommt. Dies kann gerade bei den Völkern passieren, die bei der Winterbehandlung noch sehr stark war.

Bei diesem Bienenvolk kam die Kontrolle der Flugaktivität noch früh genug. Der Gitterboden war voll mit Totenfall, der Mäusekeil vollkommen verstopft und das Volk konnte nicht mehr ausfliegen. Anschließend konnte man wieder normale Flugaktivität beobachtet werden.

Müssen 15 Millionen Bienen in Großbritannien wegen des Brexits getötet werden?

Aktuell ist die britische Presse voll mit Berichten über 15 Millionen Bienen, die weges des Brexits sterben müssen.
Brexit rules mean 15m baby bees may be seized and burned, says beekeeper

Hintergrund ist, dass ein Imker aus Kent im Südosten Englands Bienen aus Italien zur Bestäubung importieren will. Ein direkter Import von Bienenvölkern von Italien nach Großbritannien ist nach der aktuellen britischen Gesetzlage nicht mehr möglich ist. Lediglich Königinnen können nach dem Brexit importiert werden.

Es gibt allerdings wohl eine Gesetzlücke, Importe von Bienenvölkern über Nordirland sind weiterhin möglich. Dies versuchte der Imker aus Kent auszunutzen. Das britische Ministerium für Umwelt, Ernährung und Angelegenheiten des ländlichen Raums (DEFRA) allerdings will wohl hart bleiben und antwortete „Illegale Importe werden zurückgeschickt oder vernichtet und Strafanzeige gegen den Importeur gestellt“.

Um wieviel Bienenvölker handelt es sich eigentlich bei 15 Millionen Bienen?

Nimmt man an, dass es sich bei dem Import aus Italien um Kunstschwärme oder Paketbienen handelt, dann wären das Bienenvölker bestehend aus Arbeiterinnen mit Königin ohne Brutwaben. Bei solchen Kunstschwärmen rechnet man grob bei 1,5 kg Gewicht mit ca. 15.000 Bienen. Dementsprechend wären 15.000.000 Bienen ungefähr 1000 Bienenvölker/Kunstschwärme, über die gerade diskutiert wird und die im April aus Italien nach Großbritannien importiert werden sollen.

Gibt es auch Bienenimporte nach Deutschland?

Tatsächlich gibt es auch Bienenimporte aus Italien nach Deutschland. Jedes Jahr findet man Angebote von Paketbienen oder Kunstschwärmen aus Italien. Mit diesen Paketbienen versuchen manche Imker schnell und einfach ihre Winterverluste auszugleichen, um dann auch Honig von diesen Völkern im gleichen Jahr ernten zu können.
Das größte Problem ist der gleichzeitige Import von Krankheiten und Schädlingen, wie z.B. dem Kleinen Beutenkäfern.

Was sagen die Bieneninstitute zu Bienenimporten?

Dr. Otto Boecking und Prof. Dr. Werner von der Ohe schreiben im Infobrief vom März 2020 zum Kauf von Kunstschwärmen:

„Mit der Einfuhr von Kunstschwärmen können neue Krankheitserreger und Bienen-Schädlinge importiert werden! Grundsätzlich stellt jeder Import von Kunstschwärmen die Gefahr des Einschleppens neuer Krankheiten dar. Es besteht zudem die Gefahr der Einschleppung virulenterer, für die hiesigen Bienen gefährlicherer Genotypen von hier schon vorhandenen Krankheitserregern und auch von akarizid-resistenten Varroamilben. Von daher kann man sagen, solche Importe aus anderen Ländern nach Deutschland sind durchaus als fahrlässig, verantwortungslos und nicht zielführend zu bezeichnen.“

03.03.2020 Kauf von Kunstschwärmen – Download (PDF, 0,65 MB)